Meine Oma ist dein Job
Pflegerinnen aus Osteuropa arbeiten für wenig Geld rund um die Uhr.
von Ann Esswein, Pascale Müller, Daria Sukharchuck
Weil die reservierte Dame schläft, kann Nino Tsulaia eine Pause machen. Sie durchquert den Kurpark einer Kleinstadt in Hessen, vorbei an Springbrunnen und Blumenbeeten, die wie Frotteeteppiche auf Hügeln liegen, und Gesprächsfetzen auf Deutsch. Nur eine Stunde hat sie Zeit, so viel weiss Tsulaia mittlerweile, dann wacht die 86-Jährige aus ihrem Mittagsschlaf auf. Von der Parkbank auf der Anhöhe hat sie einen guten Blick auf den Schwanenteich. Es könnte ein schöner Arbeitstag sein, wenn er denn auch ein Ende hätte. «Alle Tage sind gleich», sagt Tsulaia, die eigentlich anders heisst.
Sie und auch alle Mitglieder ihrer Familie müssen für diese Geschichte andere Namen annehmen, weil Nino Tsulaia über eine Arbeit spricht, die unter fragwürdigen Bedingungen und weitgehend im Verborgenen abgewickelt wird. Von Agenturen und Vermittlern irgendwo in Osteuropa organisiert und gesteuert. Dass sie über ihre Erfahrungen redet, kann sie teuer zu stehen kommen. Denn zum Teil war Tsulaia während ihrer bisherigen Zeit in Deutschland weder angemeldet noch sozialversichert. Sie ist Teil eines Systems, in dem sich auch deutsche Familien und polnische Vermittlungsagenturen strafbar machen könnten.
Tsulaia ist gerade vierzig geworden. Sie trägt rosa Lippenstift zu den blondierten Haaren, die der Wind an diesem Nachmittag im April 2021 durchgewirbelt hat. Die blaue Steppjacke ist geschlossen, obwohl die Sonne scheint. Sie gehe kaum noch vor die Tür, erzählt sie, als wir sie das erste Mal treffen. Tsulaia arbeitet als Betreuerin in der 24-Stunden-Pflege. Diese Arbeitskräfte, die in den allermeisten Fällen Frauen sind und aus Osteuropa stammen, leben mit den Menschen, die sie pflegen, unter einem Dach zusammen. Für die Angehörigen ist Tsulaia eine Art Rundum-sorglos-Paket. Sie können zu Besuch vorbeikommen, aber müssen sich sonst um nichts kümmern. Nicht um den Haushalt, der den Senioren zu beschwerlich geworden ist. Nicht um deren Lähmungen und Gebrechen, nicht um Einsamkeit und Verhaltensänderungen im Alter: Aggressivität, Misstrauen, Demenz. Tsulaia ist die Verkörperung eines halbwegs guten Gewissens der Angehörigen. Und das ist ziemlich günstig zu bekommen.
Egal ob Tsulaia 40 Wochenstunden arbeitet oder gefühlt deutlich mehr, weil sie fast nie abschalten kann: Sie bekommt für ihre Arbeit deutlich weniger als den Mindestlohn. Das Deutsche Institut für Menschenrechte schrieb 2020, viele der häuslichen Betreuungskräfte seien von «schwerster Arbeitsausbeutung» betroffen. Tsulaia sagt, sie müsse 24 Stunden am Tag für die alte Dame in Hessen da sein. Für sie bedeutet das: der Frau, die nur noch wackelig auf den Beinen ist, auf jedem ihrer Schritte zu folgen. Am Pool zu sitzen, der immer warm ist und immer sauber, obwohl niemand drin schwimmt.
Tsulaia erledigt all das, was die 86-Jährige nicht mehr allein kann: Körperpflege, Kochen, Wäschewaschen, Putzen, Einkaufen. Und da ist noch etwas, was Angehörige nicht leisten können oder wollen: Sie leistet Gesellschaft, ist immer da. Keinen einzigen Tag habe sie richtig freigehabt, sagt sie. Nur abends, wenn sie die ältere Dame ins Bett gebracht hat, kann sie für wenige Stunden tun, was sie will: Dann sieht sie ihre zwei Kinder zu Hause in Tbilisi, der Hauptstadt von Georgien, in der es dann bereits stockfinster ist, auf dem Display eines Smartphones. Tsulaia zeigt Videos: Hier ihr Sohn, Devi, sechs Jahre alt. Er paddelt in einem Schwimmbad. Da die Tochter Nika, drei Jahre alt und mit Engelslocken. Sie tanzt mit dem Opa im Wohnzimmer. Das bedeutet die Arbeit als 24-Stunden-Betreuerin in einem fremden Haushalt auch: bis zu drei Monate am Stück von der eigenen Familie getrennt sein. Eine Mutter-Kind-Beziehung aushalten, die ohne Berührungen auskommen muss.
Ihre Tochter denkt, dass sie zwei Mütter habe, erzählt Tsulaia: eine, die immer da ist und die eigentlich ihre Grossmutter Marika ist. Und eine, die meistens weg ist. Tsulaia lässt den Kopf nach hinten kippen, damit die Tränen es sich anders überlegen und zurückfliessen. Sie reibt sich über die Augen und probiert ein Lächeln. Erst letztens hat sie mit ihrem Sohn telefoniert.
«Komm, komm!», sagte er in den Hörer.
«Ich komme bald.»
Ich öffne schon einmal die Tür, hat er gesagt. Er dachte, sie sei nah.
Tsulaia zerfleddert eine Atemschutzmaske in ihren Händen. Dass 4 000 Kilometer zwischen ihr und ihrem Sohn liegen, kann sie ihm nicht erklären. Devi könnte schon in der Grundschule sein. Dabei ist es ein kleines Wunder, dass er überhaupt spricht. Tsulaias Sohn liegt im autistischen Spektrum. Kindern mit dieser Entwicklungsstörung fällt es schwer, sich ihrer Umwelt mitzuteilen. Sie sind schnell überfordert. Sie brauchen Routinen und meistens lebenslange Unterstützung. Als Kleinkind schaute Devi immer nur an seiner Mutter vorbei. Er sagte nicht «Mama», auch mit drei, mit vier und fünf Jahren nicht. Erst durch eine Sprachtherapie lernte er erste Worte. Er braucht immer jemanden, der ihn an der Hand hält. «Sonst geht er verloren», sagt Tsulaia.
Manchmal träumt sie davon, dass er einfach abhaut und ihre Mutter nicht schnell genug ist, ihm hinterherzurennen. Eigentlich ist es ihr Sohn, der eine Rundumbetreuung benötigen würde. Der seine Mutter bei sich brauchen würde. Stattdessen betreut sie pflegebedürftige Personen in Deutschland, um die Sprachtherapie für ihn zu finanzieren. Damit sie wirkt, muss Devi jeden Werktag für drei Stunden hingehen. Eine Stunde kostet umgerechnet zehn Euro – viel Geld in einem Land, in dem das durchschnittliche Monatseinkommen zuletzt nicht weit über dreihundert Euro lag.
Sie habe sich immer gern um Kinder und ältere Menschen gekümmert, sagt Nino Tsulaia, knackt mit ihren Fingern und schaut auf den Teich in der hessischen Kleinstadt. Eltern mit Kinderwagen ziehen vorbei, Senioren mit Rollatoren. Der Kies knirscht unter ihren Schuhen. Ein Mann horcht auf, als er Russisch hört. Nachdem sie ein Pflegestudium absolviert hat, hätte Tsulaia für ein mageres Gehalt in einer Klinik arbeiten können. Stattdessen geht sie in die Politik. Fünfzehn Jahre arbeitet sie für eine Oppositionspartei. Als sie gefragt wird, ob sie für diese bei der Wahl kandidieren will, sagt sie Ja, schafft aber nicht den Einzug ins Parlament. Im Anschluss wird sie TV-Moderatorin. Auf einem Foto aus dieser Zeit trägt sie ein Sakko, die langen blonden Haare offen, und spricht mit ernster Mimik in ein Mikrofon. Mehr kann an dieser Stelle nicht über ihren Berufsweg stehen, um ihre Identität zu schützen. «Ich hatte ein interessantes Leben», sagt Tsulaia und schiebt hinterher, «glaube ich.»
Ihr altes Leben in Georgien hätte immer so weitergehen können. Sie heiratet, wird schwanger, Devi kommt auf die Welt. Aber der Neugeborene reagiert auf nichts, sein Vater lässt ihn und Nino im Stich. Auch die Beziehung zum Vater von Nika hält nicht. Nach ihrem Ende bleibt nichts anderes übrig, als wieder bei den Eltern einzuziehen, in ein Steinhäuschen oberhalb der Altstadt von Tbilisi, zur Mutter mit dem sorgenvollen Blick und dem schweigsamen Vater. Sie, die Karrierefrau, ist dringend auf gutbezahlte Arbeit angewiesen, um aus den Schulden zu kommen und ihrem Sohn ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Viele Migrationsgeschichten fangen so ähnlich an. Die Not treibt die Menschen ins Ausland, in die Hände von Geschäftemachern. Und mitunter auch in die Illegalität.
Tsulaia ist Ende dreissig, als sie das erste Mal von der Pelekh Agency hört. Sie ist eine von Hunderten Vermittlungsagenturen, die einen wachsenden, transnationalen Markt für Betreuungsdienstleistungen bedienen: Auf der Nachfrageseite stehen reiche Staaten wie die Schweiz, Frankreich, England. Und Deutschland, wo sich der Anteil der über Achtzigjährigen an der Gesamtbevölkerung bis 2050 mehr als verdoppeln wird. Hier ist die häusliche Betreuung neben der stationären Pflege im Heim und ambulanten Pflegediensten faktisch die dritte Säule bei der praktischen Versorgung älterer Menschen, wenn diese nicht von Angehörigen betreut werden.
Sie wird nicht von der Pflegeversicherung bezahlt, der Markt regelt die Preise. Auf der Angebotsseite steht ein Heer von bis zu 700 000 Menschen aus Osteuropa, die sich abwechseln, um Seniorinnen und Senioren in Deutschland in deren Zuhause zu betreuen. Sie kamen bislang in der Mehrzahl aus Polen, auch aus Bulgarien und Rumänien. Doch in diesen EU-Ländern ist das Angebot an Betreuungskräften nahezu ausgeschöpft, weil der Lebensstandard gestiegen ist und die Bereitschaft nachlässt, in Deutschland unterhalb des Mindestlohns zu arbeiten. Deshalb geht die Suche der Agenturen über die Aussengrenzen der EU hinaus. Der Fokus richtet sich auf Länder wie die Ukraine, von wo Arbeitskräfte nach Deutschland drängen, weil hier das Durchschnittseinkommen neunmal so hoch ist. Oder auf Georgien, das Heimatland von Nino Tsulaia, das 2020 wegen der Corona-Pandemie von einer Wirtschaftskrise gebeutelt wird.
Allein 744 Agenturen für häusliche Betreuung listet die Vergleichsplattform Check24 im September 2021. Darunter gewachsene Familienunternehmen und Franchise-Modelle mit Gebietsschutz, eigener Busflotte und Sprachkursen für das rekrutierte Personal. Auf der Website der Pelekh Agency posieren Reinigungskräfte, Handwerker und Pflegerinnen mit tatkräftig verschränkten Armen und strahlend weissen Zähnen.
Dort heisst es:
Mitarbeiter gesucht? Menschen, die bereit sind, ihre Komfortzone ernsthaft zu verlassen, sind in der Regel fleissig und freiheitsliebend. In der Zeit der Not sind sie immer bereit, ihre Familien zu schützen und ihnen zu helfen. In einer schwierigen Zeit sind sie bereit, auch weit weg von zu Hause zu arbeiten, um sicher zu sein, dass es ihren Angehörigen gut geht.
Das Unternehmen, das Nino Tsulaia zum ersten Mal nach Deutschland schickt, hat seinen Sitz in einem zweistöckigen Bürokomplex im Norden von Kiew. Ein offenes Drehkreuz, dunkle Gänge, noch verpackt liegt ein Schild von Pelekh Agency im Gang. Hier könnte auch ein Startup residieren: eine schwarze Ledercouch, ein langgezogener Besprechungstisch, hippe Einrichtung, junge Leute über Laptops gebeugt. Über der Rezeption eine Weltkarte, die mit schwarzen Punkten übersät ist. Tsulaia sagt, das Büro in Tbilisi habe sich im Erdgeschoss eines Einkaufszentrums befunden. Im Juni 2021 verneint die Agentur gegenüber Reportagen, dass es existiert. Am Telefon sagen zwei Frauen, dass Deutschland sehr schwierig für die Vermittlung von Arbeitskräften sei. Dort habe sich ein grosses Misstrauen gegenüber Personal entwickelt, das aus Nicht-EU-Ländern komme. Dann legen sie auf. Auf eine weitere Anfrage zu den Vorwürfen äussert sich die Firma nicht.
Tatsächlich nehmen seriöse Agenturen mittlerweile Abstand von der Vermittlung von Betreuerinnen aus Drittstaaten wie der Ukraine. Das liegt jedoch nicht an den Frauen, sondern daran, dass sie illegale und ausbeuterische Beschäftigungsverhältnisse nicht mehr fördern wollen. Umgerechnet etwa 700 Euro Vermittlungsgebühr habe die Pelekh Agency damals von ihr verlangt, sagt Tsulaia. Anscheinend für eine Art Einladung, so genau habe sie den Prozess nicht verstanden. Sie bekommt eine Adresse in Polen, viel mehr habe die Agentur für die Gebühr nicht für sie getan. Aber das ist Tsulaia in diesem Moment egal.
Das Monatsgehalt, das ihr die Agentur nennt, klingt vielversprechend: 800 Euro. Von den Arbeitsbedingungen, die in Deutschland auf sie warten, ahnt sie: nichts.
Ein Knotenpunkt des Vermittlungssystems ist Polen. Seit 2017 können Menschen aus der Ukraine für neunzig Tage als Touristen in die EU einreisen. Um von einer Agentur legal nach Deutschland entsendet zu werden, benötigen ukrainische Betreuungskräfte eine langfristige Aufenthaltsberechtigung für Polen, die erst nach fünf Jahren ausgestellt wird und mit Sozialabgaben verbunden ist, oder ein spezielles Visum, das zur Erwerbstätigkeit in Deutschland berechtigt. Im Juni 2019 betritt Nino Tsulaia ein Grossraumbüro in einem fünfstöckigen Gebäude im südpolnischen Żory.
Auf dem Firmenschild am Eingang steht nicht mehr Pelekh Agency, sondern Pronobel. Tsulaia wundert sich. Rund 25 Frauen hätten mit ihr einen einwöchigen Deutschkurs durchlaufen, sagt sie. Tsulaia versteht kein Wort, die Kurse sind auf Ukrainisch und Polnisch. Sie habe dabei auch gesagt bekommen, dass sie keine Betreuungskraft sei, sondern Werberin. Einen Stundenlohn von elf Euro soll sie dafür bekommen. Wofür werbe ich denn, habe sie gefragt – und keine Antwort erhalten. Reportagen hat Pronobel diese Frage noch einmal Anfang September gestellt und der Firma die Möglichkeit gegeben, auf die Vorwürfe zu reagieren: bis Redaktionsschluss ohne Antwort.
Als Nino Tsulaia im Juni 2019 in einen Minibus steigt und Richtung Deutschland fährt, hat sie die Aussage parat, eine Werberin zu sein. Nervös wartet sie darauf, die Grenze zu erreichen. Erst später bemerkt sie, dass sie schon längst in Deutschland sind, ohne Schlangen an der Grenze, ohne Stempel im Pass. Ihr erster Arbeitseinsatz führt sie in den Vorort einer Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen, deren Kern aus Fachwerkhäusern besteht. Bis dorthin kommt Tsulaia aber sozusagen nie. Das Haus, das für drei Monate ihr Arbeitsplatz sein wird, liegt so abgeschieden, dass Tsulaia die Familie fragen muss, um zum Einkaufen gefahren zu werden.
Die Frau, die sie betreut, hat Demenz in einem späten Stadium, glaubt Tsulaia. Sie muss mit ihr kämpfen, um ihre Kleidung zu wechseln oder sie zu waschen. Nur mit vorgehaltenem Smartphone kann sie mit ihr kommunizieren, indem sie einfache Botschaften mit Google aus dem Georgischen übersetzt. Ihr Deutsch reicht nicht aus, um die Frau zu beruhigen. Um zu sagen, dass sie überfordert ist. Nachts streift die ältere Frau im Pyjama durch das Haus. Tsulaia folgt ihr, um einen Sturz zu verhindern. Sie findet heraus, dass sie der Seniorin nur ein Brett und ein Messer geben muss, damit sie ruhig neben ihr sitzt und Gemüse schneidet. Rund 1200 Euro überweisen ihre Tochter und der Schwiegersohn im Monat an Pronobel, 800 Euro seien Tsulaia davon versprochen worden. Das ist etwa die Hälfte des Brutto-Mindestlohns, der eigentlich in Deutschland vorgeschrieben ist. Tsulaia vermutet, den bekämen nur Frauen mit einer deutschen Arbeitserlaubnis. Nicht sie. Sie denkt noch nicht daran, sich zu beschweren.
Zwei Wochen vergehen, ein Monat, und noch immer sei das versprochene Gehalt nicht auf ihrem Konto gelandet, sagt Tsulaia. Sie beginnt sich Sorgen zu machen. Der Schwiegersohn der älteren Dame wendet sich im Sommer 2019 in einer E-Mail an Pronobel und fordert das Gehalt für die Betreuerin aus Georgien ein. Er wolle Aufklärung, wo das überwiesene Gehalt abgeblieben sei. Es gebe Probleme mit Tsulaias Konto, schreibt ein Sachbearbeiter in einer Mail. Die Mutter sei daraufhin mit einer Vollmacht zur Bank in Tbilisi gegangen, erzählt Tsulaia. Dort habe es geheissen, alles sei normal. Sie googelt nach der Agentur Pronobel, die auf ihrer Website schreibt: «96% unserer Betreuerinnen sind mit der Arbeit in Deutschland sehr zufrieden, und von 97% sind wir als ein empfehlenswerter Arbeitgeber angesehen.» Im Internet findet sie aber auch Beschwerden, die ihr bekannt vorkommen.
Auf der Parkbank in Hessen versucht Tsulaia das Gefühl einzufangen, das sich damals mit aller Gewalt in ihr ausbreitete: Sie ist auf Betrüger hereingefallen. Sie sagt, ein Anwalt habe ihr geraten, sich nicht gegen Pronobel zu wehren. Das sei zwecklos. Zehn Seiten fasst Tsulaias Dienstleistungsvertrag. Er ist gespickt mit Klauseln. Kümmert sie sich nicht genügend um das Leben und Wohlergehen der Pflegebedürftigen, kann sie strafrechtlich verfolgt werden. Sie muss mit Pronobel kommunizieren, nicht mit den Angehörigen, die nicht weisungsbefugt sind. Sie muss bei einer Entsendung nach Deutschland mindestens zwei Monate bleiben. Bei Zuwiderhandlung droht eine Vertragsstrafe in Höhe von 5000 Euro.
Für einige Betreuungskräfte, mit denen Reportagen im Zuge dieser Recherche auch gesprochen hat, wirken die hohen Vertragsstrafen abschreckend. Sie üben Druck aus, das Arbeitsverhältnis durchzuhalten; komme, was wolle: Konflikte, Krankheit. Die Vertragsstrafen seien zwar nicht illegal, aber möglicherweise sittenwidrig, heisst es seitens einer Gewerkschaft. Auch Tsulaia wägt ab: Soll sie die alte Dame allein zurücklassen, falls weiter kein Geld kommt? Nach einem Monat und zehn Tagen ohne Gehalt habe es ihr gereicht, sagt sie. Sie verlässt das Haus in der westdeutschen Vorstadt. Im Gepäck ein Schreiben der Familie, das sie von der Vertragsstrafe befreien soll. Sie seien sehr glücklich gewesen, dass Nino Tsulaia bei ihnen gewesen ist. Man könne sie nicht daran hindern, zu gehen.
Dennoch beanstandet Pronobel bald darauf Vertragsbruch und rufschädigendes Verhalten gegenüber Tsulaia. Sie soll abzüglich des Lohns, den sie nie erhalten habe, noch eine Vertragsstrafe von 1000 Złoty bezahlen. Das sind umgerechnet 221 Euro, weil die alte Dame vorübergehend in einem Heim untergebracht werden muss. Den Inhalt des Briefs versteht sie zunächst nicht, er ist auf Polnisch verfasst.Mehrere Male haben die Autorinnen Pronobel zu den Anschuldigungen befragt. Das Unternehmen wollte sich bis Redaktionsschluss nicht äussern.
Zwei Jahre später auf der Parkbank in Hessen presst sie die Lippen zusammen, ihre Wimpern flimmern. «Es hat schwer auf meine Seele gedrückt», sagt Tsulaia. Sie zahlt die Vertragsstrafe am Ende nicht. Obwohl sie damals nicht weiss, wie es weitergehen soll, erzählt sie ihrer Mutter nichts. Aber auch das ist ihr Charakter: Sie gibt nicht so leicht auf. In einer Facebook-Selbsthilfegruppe findet Tsulaia nicht nur wütende Kommentare, die mit Bomben-Emojis verziert sind, sondern auch Hilfe. Sie liest von einer Frau, die Betreuungskräften hilft, die in dieselbe Situation geraten sind. Um auch sie zu schützen, nennen wir sie Olga B. Sie sagt ihr am Telefon: «Das ist nicht neu für uns. Wir kennen Pronobel.» Die Agentur bezahle schlecht, verwende irreführende Dokumente und gehe achtlos mit den Betreuerinnen um. Olga B. findet Worte für die Wut und die Enttäuschung der Frauen. Und dann kommt sie, ihre Retterin.
Mitte Juni 2021. Eine polnische Vorzeigestadt mit 400 000 Einwohnern. Von hier ist es nicht weit bis zur deutschen Grenze. In der Nähe der Altstadt wartet Olga B. vor einem Shoppingcenter. Die Ukrainerin wirkt so, als könne sie auch in einer der umliegenden Bars arbeiten. Sie trägt ein grelles T-Shirt, zerschlissene Hosen und eine Goldkette. Sie hat den Gesichtsausdruck einer Frau, die ständig Dinge abwägen muss. Erst als sie unsere Personalausweise gesehen hat, ist sie beruhigt: keine Ermittler. Sie sei seit acht Uhr morgens auf den Beinen, berichtet Olga B. Sie musste zur Bank, zur Arbeitsaufsicht, zwischendurch hat sie telefoniert. Als sie nun durch die Innenstadt läuft, entlang der rauschenden Hauptstrasse, trabt ein schneeweisser Chihuahua-Welpe hinter ihr her.
Olga B. braucht kein Büro. Ihre Vermittlungsagentur passt in ihr Smartphone, das an einem goldenen Band um ihren Hals baumelt. Über eine Gruppe beim Chat-Dienst Viber bringt sie Betreuungskräfte aus Osteuropa und Familien in Deutschland mit Betreuungsbedarf zusammen. Olga B. sagt, «ihre» Frauen würden zu achtzig Prozent legal in Deutschland arbeiten. Es ist aber davon auszugehen, dass sie damit lediglich das Aufenthaltsrecht der Frauen meint und nicht mögliche Verstösse gegen das Arbeitszeitgesetz und die Mindestlohnverordnung, für die sich auch Gerichte und der Zoll interessieren. Ukrainerinnen könne man eben nicht legal nach Deutschland entsenden, obwohl sie so gefragt sind, sagt Olga B. Sie arbeite auch noch für eine deutsche Vermittlungsagentur, die von einem syrischen Arzt geleitet werde. Welche das ist, will sie nicht verraten. Nur so viel: «Er hat vielen Frauen geholfen.»
An Nino Tsulaia, die sie unter Tränen anrief, erinnert sie sich gut: «Sie hatte keinen Ausweis. Sie kam ohne Deutschkenntnisse an, null, und sie hat nach Arbeit gefragt.» Olga B. sagt, dass sie in einem Jahr 170 Frauen in Haushalte vermittelt habe – eine Zahl, die sich nicht überprüfen lässt. Alles über Mundpropaganda, fährt Olga B. fort. Etwa 800 Frauen läsen in ihrer Chat-Gruppe mit. In Tsulaias Vertrag mit Pronobel stand, dass sie nicht mit Dritten über ihre Lohnhöhe sprechen dürfe. Bei Olga B. soll alles transparent sein. Die Betreuungskräfte könnten sich rund um die Uhr bei ihr melden. Hier zum Beispiel, eine ihrer Vermittlungsanzeigen. Olga B. sitzt mittlerweile auf einer Parkbank in einem Kreisverkehr. Sie dreht das Handy um, das bis dahin umklammert auf ihrem Oberschenkel lag, die künstlichen Fingernägel klimpern auf dem Display:
90-jähriger Opa. 85 Pfund, geht mit Rollator, Diabetes, leichte Demenz, Internetanschluss, Privatzimmer, Preis: 1400 EUR.
«Ich arbeite extrem ehrlich mit diesen Frauen. Ich weiss, was für eine Arbeit das ist. Ich habe selbst in dieser Haut gesteckt», sagt Olga B., die ebenfalls als Betreuerin gearbeitet hat. Die bisherige Betreuerin des 90-jährigen Opas sei Trinkerin gewesen, sie müsse sofort ersetzt werden. Olga B. postet die Anzeige in ihrer Viber-Gruppe.
Auf Nino Tsulaia wirkt Olga B. nicht wie die Vermittlerin einer zwielichtigen Agentur, sondern wie eine Freundin. Die Vermittlungsgebühr könne sie später zahlen, wenn sie Geld verdiene, habe Olga B. gesagt, und dass sie sich nicht sorgen solle. Die Vermittlerin schickt ihr die Adresse einer Familie, die aus der Türkei stammt. Endlich eine Sprache, die sie versteht. Sie hat als junge Frau als Betreuerin für ältere Menschen in Georgiens Nachbarland gearbeitet. Es ist August 2019, als Nino Tsulaia von einem Auto, das Olga B. organisiert hat, nach Münster gefahren wird. Der türkischsprachige Mann, um den sie sich in den nächsten drei Monaten kümmern soll, ist bettlägerig. Nur seinen Kopf kann er bewegen.
Zwei Betreuungskräfte aus Serbien und der Ukraine, mit denen Tsulaia sich die Arbeit teilen soll, verschwinden nach ihrer Ankunft, so erzählt es Tsulaia. Sie bleibt allein mit ihrem Klienten zurück, der zwei Meter gross und hundert Kilogramm schwer ist. Tsulaia zeichnet seine Statur mit ihren Händen in die Luft. Sie ist vorgewarnt worden, dass die Arbeit hart ist. Aber die versprochene Bezahlung ist verlockend, 1 500 Euro im Monat. Zweimal am Tag wuchtet sie den Hundertkilomann in seinen Sessel, füttert ihn mit dem Löffel, flösst ihm Flüssigkeit ein. Manchmal kann sie vier Tage am Stück nicht einmal ein paar Stunden durchschlafen. Der Mann wohnt in einer Dreizimmerwohnung in einem Wohnblock. Hier leben keine Millionäre, aber auch nicht Arme, glaubt Tsulaia. Sie schläft auf einer Couch in seinem Zimmer. Nachts ruft er regelmässig nach ihr.
Zwei Jahre später erinnert sich Tsulaia besonders an einen Streit:
«Mach was zu essen!», ruft er eines Nachts.
«Es ist zwei Uhr.» Sie sei zu müde, um aufzustehen.
«Was hast du für ein Problem damit?»
Er hört nicht auf zu rufen. Tsulaia steht auf: «Ich koche dir etwas, aber morgen gehe ich.»
Am nächsten Tag tut es dem Mann leid: «Ich bin eine kranke Person, die niemand braucht», sagt er. Er hat drei Töchter, zu denen er keinen Kontakt mehr hat. Er verspricht, sie nie wieder anzuschreien.
Tsulaia bleibt. Egal was passiert, zwei Monate wird sie durchhalten, sagt sie sich. Sie kommt ein zweites und ein drittes Mal wieder und bleibt jeweils für zwei bis drei Monate. Das Gehalt bekommt sie bar auf die Hand. Einen Vertrag hat sie nicht.
Das Jahr 2020 ist erst wenige Monate alt, als Corona weite Teile der Welt in einen Zustand versetzt, den Tsulaia schon eine Weile kennt: den Lockdown, in dem das öffentliche Leben stark eingeschränkt ist und die Tage zu Hause monoton und einsam werden. Die Grenzen sind geschlossen. Tsulaia hängt für knapp ein halbes Jahr in Deutschland fest, bis sie es in dem Haus in Münster nicht mehr aushält. Die Geschichte mit Pronobel nagt immer noch an ihr. Per Messenger schreibt sie eine gewerkschaftliche Beratungsstelle an. Im Internet liest sie, dass ihr dort geholfen werden kann.
Das Gebäude des Deutschen Gewerkschaftsbundes steht an einer vielbefahrenen Hauptstrasse im Norden Berlins. Im Juni 2021 öffnet Monika Fijarczyk eine Tür und geht durch einen fensterlosen Gang. Wegen Corona führt sie hier, im Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit, gerade keine arbeitsrechtlichen Gespräche. Es sei noch schwerer, die Menschen zu erreichen, die ohne Papiere in Deutschland arbeiten, sagt Fijarczyk mit polnischem Akzent, ihre dunkelblonden Haare hat sie zu einem Zopf gebunden. Viele fürchten sich vor Problemen, wenn sie sich an eine deutsche Institution wenden.
An Fijarczyks Schreibtisch sitzen immer wieder häusliche Betreuungskräfte aus Osteuropa, die ihr die Frage stellen: Habe ich legal oder illegal gearbeitet? Oft hat Fijarczyk keine eindeutige Antwort. Sie kritisiert, dass die Vermittlungsagenturen Grauzonen systematisch nutzen. Ihr Kalkül ist, dass Betreuerinnen ihre Rechte gar nicht erst einklagen, wenn sie das Gefühl haben, schwarzzuarbeiten. Oft kommen diese Frauen aus Drittstaaten. Aus Mangel an sauberen Optionen hätten sie keine andere Wahl, als in diesem Graubereich zu arbeiten, sagt Fijarczyk. Der Markt verlangt Preise, die Familien aus der Mitte der Gesellschaft zu zahlen bereit sind. Dieses System, das Lücken in der Versorgung alter Menschen mittels Billiglöhnen schliesst, wird im Juni 2021 mit einem Knall infrage gestellt.
Denn eine Frau hat sich gewehrt. Sie heisst Dorina D. und kommt aus Bulgarien. Sie betreut 2015 eine neunzigjährige Frau in deren Berliner Wohnung. Eine Wochenarbeitszeit von dreissig Stunden ist in ihrem Vertrag vereinbart, Samstage und Sonntage soll sie freihaben. Ihrer Einschätzung nach muss sie rund um die Uhr arbeiten oder in Bereitschaft sein. Die Forderung, die Dorina D. am Arbeitsgericht Berlin einklagt, ist ein Angriff auf das Dumping-Modell der Branche. Sie will für sämtliche Arbeitsstunden und Bereitschaftszeiten den deutschen Mindestlohn. Aber was ist es eigentlich, wenn die bulgarische Betreuerin mit der Seniorin fernsieht, Arbeitszeit oder Freizeit? Die Vermittlungsagenturen verweisen im Netz darauf, dass Arbeitszeit nur bei konkreter Unterstützung und in Notfällen wie nächtlichen Toilettengängen anfalle. Die Gerichte sehen es anders. Sie sprechen Dorina D. den Mindestlohn für 21 Stunden pro Tag zu, sie könnte deshalb eine Nachzahlung von knapp 43 000 Euro erhalten. Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt fällt in der Sache Ende Juni ein Grundsatzurteil: Ausländischen Arbeitnehmerinnen, die Senioren zu Hause betreuen, steht der gesetzliche Mindestlohn zu. Das gilt auch für Bereitschaftszeiten.
Während dieser Gerichtsentscheid eine rechtskonforme 24-Stunden-Betreuung langfristig deutlich teurer machen könnte, ändert er für Nino Tsulaia im Sommer 2021 – nichts. Denn sie zählt zur Mehrheit der osteuropäischen Betreuerinnen, die keinen Arbeitsvertrag haben. In Berlin blättert die Beraterin Monika Fijarczyk mit gespreizten Fingern durch die Papiere, die Tsulaia von Pronobel bekommen hat. Es ist ein Dienstleistungsvertrag, wie sie ihn schon oft gesehen hat. In Polen gibt es ein eigenes Wort dafür: Müllverträge. Sie schliessen aus: Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Kündigungsschutz. Gesetzliche Pausenzeiten und Urlaubstage. In der häuslichen Betreuung ist das trauriger Standard. Die meisten Betreuungskräfte mit einem solchen Vertrag könnten vor einem Arbeitsgericht nicht klagen, sagt Fijarczyk. Sie hat bemerkt, wie das Urteil in den sozialen Netzwerken unter osteuropäischen Betreuerinnen diskutiert wird. Vorerst rechnet sie damit, dass es dazu führen wird, dass noch mehr Betreuungskräfte in die Illegalität gedrängt werden.
Als das Bundesarbeitsgericht sein Urteil fällt, zählt Nino Tsulaia gerade die Stunden, bis sie nach Hause reisen darf. In der hessischen Kleinstadt hat sie sich mittlerweile mit dem Gärtner der reservierten Dame angefreundet. Die Vermittlung ist über eine polnische Agentur zustande gekommen, die ihr etwas mehr Geld im Monat bezahlt als Pronobel. Manchmal blättert sie in der Villa in der deutschen Zeitung. Vor dem Rückflug geht sie zum Friseur, als wäre es Zeit, zumindest optisch zu ihrem alten Ich zurückzukehren. Sie ist aufgeregt, als sie über Warschau zurück nach Tbilisi fliegt. Eine Kette aus kahlen Hügeln umgibt Tsulaias Heimatstadt. An einem heissen Sommertag kämpfen sich Autos über eine gepflasterte Strasse schwer schnaufend einen Hang hinauf. Aus den unterirdischen Katakomben dringt der Geruch von Schwefel. Das Metalltor quietscht. Immer wieder kommen Nachbarn und Freunde durch den bepflanzten Torbogen und begrüssen Nino, die das Haus kaum verlassen will. Sie möchte nur bei ihrer Familie sein.
Nino sitzt auf einem Hocker. Devi krabbelt auf ihren Schoss, fasst ihr immer wieder an den Mund, als könne er so die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Er macht «A-Au»-Laute. Nino streicht ihm über den Nacken und strahlt. Wochenlang hat er nur in die Luft gestarrt. «Ich werde verrückt, wenn Nino nicht da ist», sagt Grossmutter Marika. Die Kinder bräuchten doch ihre Mutter. Auf dem Herd brodelt Wasser in einem Topf. Dann serviert Marika auf einem silbernen Tablett türkischen Kaffee und Schokoriegel aus Deutschland. Eine Leiter ächzt. Ninos Vater Eldar kommt vom Dach heruntergestiegen, auf dem er Tauben züchtet. Wortlos legt er einen Bund Minze auf den Tisch. Er hat einen kleinen Kiosk, in dem Ninos älterer Bruder arbeitet, der jüngere ist Security. Ihre Schwägerin verdient als Pflegerin im Krankenhaus umgerechnet 160 Euro im Monat. Nino ist die Spitzenverdienerin der Familie. Mit einem Job, den in Deutschland niemand machen will. Es ist die Crux der Globalisierung: Sie funktioniert immer nur auf Kosten eines Teils der Welt.
Am Nachmittag steigt Tsulaia steinige Treppenstufen aufwärts. Sie passiert Geröll und Gestrüpp, dann kann sie sehen, dass Rauch über einem Teil der Stadt hängt. Schief stehende Strommasten führen ins Tal, von wo dumpfe Motorengeräusche gen Himmel dringen. Als sie den Hausberg mit seiner orthodoxen Kirche erklommen hat, sagt Tsulaia mit Blick über Tbilisi, dass sie die Momente hasse, in denen ihr bewusst werde, dass sie nicht lange zu Hause bleiben kann. Ende September muss sie wieder für drei Monate nach Deutschland, zurück in das stille Haus der reservierten Dame in Hessen. Nur noch die Geburtstage ihrer Kinder im September will sie abwarten, dann wird sie wieder ihren Koffer packen. Tsulaia sagt, sie habe keine andere Wahl. Noch einmal Deutschland, und sie hat ihre Schulden abbezahlt. Irgendwann, wenn sie mehr auf Deutsch sagen kann als «aufstehen», «bisschen schlafen» und «was möchten Sie?», will Nino Tsulaia als Pflegekraft in Deutschland arbeiten: mit Aufenthaltserlaubnis, Krankenversicherung, Tariflohn und ohne Angst, etwas Illegales zu tun. Dann könnte sie vielleicht ihre Kinder nach Deutschland mitnehmen. Devi würde vielleicht eine bessere Sprachtherapie bekommen. Und irgendwann richtig sprechen können. Eigentlich kein Problem für eine Kämpferin wie sie.
Diese Recherche wurde durch ein Stipendium der Otto-Brenner-Stiftung unterstützt.