Vorsicht toxisch!
Wie es um die Führungskultur in deutschen Medien steht? Besorgniserregend. Das legt eine Recherche von „medium magazin“ nahe, in der Betroffene ihre Erfahrungen schildern.
von Eva Hoffman und Pascale Müller
Vorgesetzte, die jüngeren Kolleginnen an den Hintern fassen. Redakteure, die Schwarze Kolleginnen rassistisch beleidigen. Frauen, die wegen Sexismus und Übergriffigkeit den Traum aufgeben, Journalistin zu werden. Die schreiben: „Ich bin leiser geworden, schlage bestimmte Themen nicht mehr vor. Spreche Probleme nicht mehr offen an. Mein Selbstbewusstsein hat stark gelitten. Der Job, der immer mein Traum war, fühlt sich eher wie ein Albtraum an.“
Toxische Führungskultur, Sexismus und andere Formen der Diskriminierung sind in deutschen Medien weit verbreitet. Das zeigt eine Recherche von Medium Magazin. In weniger als einer Woche meldeten sich auf eine Umfrage, die Erfahrungen mit Führungskultur abfragte, 189 Journalistinnen und schilderten ihre Erfahrungen in deutschen Print-, Online-, Hörfunk- und Fernsehredaktionen. Darunter Fernsehjournalistinnen mit 30 Jahren Berufserfahrung genauso wie Journalismusschülerinnen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Personen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, häufiger melden als andere ist groß. Trotzdem gibt die Umfrage einen Einblick in die Probleme in Redaktionen. [Weiterlesen beim Medium Magazin, €]