Paul Hildebrandt
Als Journalist beschäftige ich mich mit struktureller Ungleichheit und Macht(-missbrauch). Mich interessieren dabei immer die betroffenen Menschen. Ihre Geschichten möchte ich erzählen. Dafür reise ich als Reporter nach Algerien oder Israel, nach Polen oder in die deutsche Provinz. Ich recherchiere mit Hilfe von Gerichtsakten und Datenbanken. Meine Recherchen veröffentliche ich als Magazin-Reportage, als Podcast oder Dokumentarfilm. Journalismus bedeutet für mich auch: jene Stimmen laut zu stellen, die sonst nicht gehört werden.
Im Jahr 2021 exportierten deutsche Unternehmen mehr als 8.000 Tonnen hochgefährlicher Pestizide vor allem in Länder des globalen Südens – obwohl diese Chemikalien in Deutschland bereits verboten oder nicht mehr zugelassen sind. Zum Beispiel nach Kenia.
Deutschland gilt als eines der sichersten Staaten der Welt. Doch für Oppositionelle aus anderen Ländern bedeutet Asyl und der Aufbau eines neuen Lebens in Berlin, Frankfurt oder Hamburg nicht automatisch Schutz. Auch mitten in der Bundesrepublik müssen viele um ihr Leben fürchten.
Fünf Beobachterinnen des europäischen Grenzregimes erzählen von Etappen seiner Verschärfung. Der Anlass: Vor zehn Jahren starben beim damals grössten Schiffbruch vor Lampedusa 366 Migrant:innen. Eine Welle der Solidarität ging durch Europa, doch dann drehte der Wind.
Vor zehn Jahren sinkt ein Boot mit Geflüchteten im Mittelmeer. 366 Menschen starben. Der EU-Kommissionspräsident sagte: "Diese Art von Tragödie darf sich nicht wiederholen." Heute ist sie beinahe Alltag. Wieso findet Europa keine Antwort auf das Sterben?
Lampedusa steht wie keine andere für das Sterben im Mittelmeer und für ein überfordertes Europa. Zuletzt erreichten Tausende Menschen die kleine Insel zwischen Sizilien und Nordafrika.
Wir haben uns gefragt: Was ist aus dem Versprechen von 2013 geworden, dass Tragödien wie die von Lampedusa verhindert werden sollen? Wie hat sich die EU-Grenz- und Migrationspolitik seither entwickelt? Dazu haben wir mehrere Monate recherchiert - in Italien, Griechenland und Österreich.
1,6 Millionen Menschen sind alkoholabhängig, mehr als 14.000 sterben jährlich in direkter Folge von Alkohol. Doch im Fußball ist Alkohol omnipräsent. Unser Recherchen zeigen: Der Sport ist längst Teil einer einflussreichen Lobby
In Libyen haben Menschenhändler eine besonders perfide Methode entwickelt, um Geld zu verdienen: Sie foltern Flüchtlinge, um von deren Angehörigen Lösegeld zu erpressen. Meron Estefanos führt einen erbitterten Kampf gegen die Verbrecher.
In Nigeria ist ein Schwangerschaftsabbruch lebensgefährlich. Kliniken werden angegriffen, ein Arzt wird mit miesen Tricks verhaftet. Dahinter steckt ein globales Netzwerk, das mit allen Mitteln gegen gesellschaftliche Liberalisierungen kämpft.