Eva Hoffmann
Journalismus bedeutet für mich: Da unbequem nachzufragen, wo sich die Antworten schon allzu bequem festgesetzt haben. Gesellschaftskritisch, feministisch, investigativ. Porträts von Paradiesvögeln und Sternenguckern. Reproduktionsrechte und Überwachungstechnologien. Am liebsten im Langformat und im Team. Manchmal auch als Film. Statt Promotion der Medientheorie in Wien, Reportageschule in Reutlingen.
Bisher nichts bereut, wenn auch oft verzweifelt. Ein Herz für Trash und Banden.
Fünf Beobachterinnen des europäischen Grenzregimes erzählen von Etappen seiner Verschärfung. Der Anlass: Vor zehn Jahren starben beim damals grössten Schiffbruch vor Lampedusa 366 Migrant:innen. Eine Welle der Solidarität ging durch Europa, doch dann drehte der Wind.
Vor zehn Jahren sinkt ein Boot mit Geflüchteten im Mittelmeer. 366 Menschen starben. Der EU-Kommissionspräsident sagte: "Diese Art von Tragödie darf sich nicht wiederholen." Heute ist sie beinahe Alltag. Wieso findet Europa keine Antwort auf das Sterben?
Lampedusa steht wie keine andere für das Sterben im Mittelmeer und für ein überfordertes Europa. Zuletzt erreichten Tausende Menschen die kleine Insel zwischen Sizilien und Nordafrika.
Die Gemeinschaft »Go&Change« wirbt damit, in einem alten Kloster in Franken »eine Kultur zu schaffen, die auf Liebe ausgerichtet ist«. Viele Menschen auf der Suche nach einem alternativen Lebensmodell folgten diesem Versprechen. Doch die Vorwürfe, die Aussteigerinnen und Aussteiger gegenüber dem SZ-Magazin erheben, erzählen von einem Albtraum. Es geht um Psychoterror und Gehirnwäsche, Kindeswohlgefährdung und sexualisierte Gewalt. Und um einen rätselhaften Anführer, vor dem sich viele bis heute fürchten.
Mit dem Medienkodex hat Netzwerk Recherche im Jahr 2006 klare Leitlinien für unser Handwerk definiert. Jetzt, 15 Jahre später, setzt sich eine Gruppe von Journalist:innen – darunter nr-Mitglieder, Stipendiat:innen und Referent:innen – mit grundlegenden Fragen unseres Berufs auseinander. Sie liefern Denkanstöße für einen reflektierten Journalismus. Zur Debatte darüber laden wir jede:n ein – etwa auf der Jahreskonferenz.
Ein Jahr nach dem vermeintlichen «Sturm auf den Reichstag» haben die Proteste gegen die Coronamassnahmen in Deutschland an Strahlkraft verloren. Rechte Strukturen haben aber nachhaltig profitiert – darunter eine neue Partei, die jetzt vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Eine Rekonstruktion.
Wie es um die Führungskultur in deutschen Medien steht? Besorgniserregend. Das legt eine Recherche von „medium magazin“ nahe, in der Betroffene ihre Erfahrungen schildern.
Sie haben Menschen vor dem Ertrinken gerettet, jetzt drohen ihnen bis zu 15 Jahre Gefängnis. Gegen Seenotretter der Iuventa wird wegen Schlepperei und krimineller Bandenbildung ermittelt. Ein Team von Forensischen Architekten versucht herauszufinden:
Was geschah wirklich auf hoher See?
Die Ärzte versuchen, nicht durchzudrehen. Die Arbeiter desinfizieren mit Rum. Im Prenzlauer Wendenkönig sind Polen gestrandet, die nicht mehr nach Hause pendeln dürfen.
Ausgerechnet der reichste Mann im Parlament hat die Revolution in Armenien unbeschadet überstanden. Wie hat er das gemacht?
Auf die alten Tage noch bürgerlich werden? Kommt gar nicht infrage, sagt einer, der immer noch Punk ist